
Brot backen im Topf – die einfachste Art ein Brot zu backen
Wer ein wirklich knuspriges Brot backen möchte, muss erstmal in Equipment zum richtigen Schwaden investieren. Denn nur beim backen mit Dampf entsteht eine krustige Kruste, wie wir sie auch vom Handwerksbäcker kennen.
Das klingt dir zu kompliziert, oder dich schrecken die Kosten ab? Dann kann ich dich beruhigen. Denn es gibt eine günstigere Alternative: Das Brot backen im Topf.
Der Topf wirkt wie ein kleiner Ofen im Ofen. Da das Brot beim Backen in den vorgeheizten Topf kommt, funktioniert dieser wie ein allseitiger Brotbackstein.
Der schwere Deckel des Topfs verhindert ein vollständiges Verdampfen des Wassers. Stattdessen kondensiert es am Deckel und bedampft das Brot somit von selbst.
Welchen Topf zum Brot backen?

Brot backen im Topf – das fertige Brot
Zum Brot backen im Topf nimmt man am besten einen dickwandigen Topf mit gusseisernem Deckel.
Es gibt zwei Arten an Gusseisernen Töpfen. Die Einen sind innen emailliert, die Anderen unbehandelt.
Zum Brot backen im Topf eignen sich beide gleich. Für welchen man sich entscheidet ist letztendlich einfach nur Geschmacksache.
Wer sich für unbehandelte Töpfe, wie den [atkp_product id=’61919′ link=’yes’]Lodge Bräter[/atkp_product] entscheidet, muss die vor Gebrauch noch gut mit Leinöl einbrennen.
Für Brote von bis zu einem Kilogramm eigenen sich Töpfe mit einem Volumen von 4 – 5 Litern und einer Breite von etwa 26cm. Ich persönlich habe ich für einen[atkp_product id=’61921′ link=’yes’] 4,7L Topf der Firma ProCook[/atkp_product] entschieden. Allerdings vor allem aus Designgründen, da ich ihn auch für meine Fotos benutzen wollte.
Eine günstigere Alternative zum Gusseisernen Topf ist der klassische Römertopf. Für optimale Ergebnisse müsste der kalte Teigling in den heißen Bräter gestürzt werden und mit Deckel gebacken werden.
Römertopf selbst empfiehlt jedoch die Gare direkt im Topf in einem Wasserbad. Damit der Ton das Wasser aufsaugen kann. Anschließend soll der Römertopf in den kalten Ofen gestellt werden.
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Da viele bereits einen Gusseisernen Topf besitzen, hast du beim Brot backen im Topf, meist noch nicht einmal große Investitionskosten.
Wichtig ist nur, dass dein Topf keine Plastikteile hat, da diese die hohen Temperaturen im Ofen, nicht überstehen würden.
Wenn du dein Brot mit der hier beschriebenen Methode backst, wird das Brot je nach Form des Topfs entweder rund oder oval. Aber es gibt natürlich auch eckige Gusseisen-Formen, mit denen du ein Kastenbrot backen kannst. Besonders beliebt ist hier die [atkp_product id=’61948′ link=’yes’]Petromax Kastenform[/atkp_product].

Beim Brot backen im Topf wird die Kruste besonders knusprig
Wie funktioniert das Brot backen im Topf?
Das gute am Brot backen im Topf: du kannst jedes Brotrezept, dass freigeschoben gebacken wird, auch mit der hier beschriebenen Methode backen.
Der Ablauf ist immer der selbe:
- Zunächst den Ofen zusammen mit Topf und Deckel auf der untersten Schiene für mindestens 30 Minuten auf 250°C Ober-/ Unterhitze vorheizen.
- Anschließend schnell den Topf aus dem Ofen holen, den Deckel öffnen und den geformten Teigling vorsichtig aus dem Gärkörbchen in den Topf fallen lassen.
Wenn das direkte stürzen aus dem Gärkörbchen am Anfang noch zu kompliziert ist, kannst du auch ein Bogen Backpapier zur Hilfe nehmen. - Nun den Deckel wieder schließen und den heißen Topf zurück in den Ofen stellen und die Temperatur des Ofens auf die im Rezept angegebene Backtemperatur senken. Wichtig dabei: Schritt 2 und 3 sollten möglichst schnell durchgeführt werden, damit der Topf nicht zu stark auskühlt!
- Etwa 10 Minuten vor dem Ende der Backzeit den Deckel entfernen und das Brot zu ende backen lassen. Denn so bekommt das Brot eine schön knusprige Kruste.
- Im letzten Schritt das Brot aus dem Ofen holen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
Brot backen im Topf: ein einfaches Rezept
Wie bereits gesagt, theoretisch kannst du jedes Rezept auch im Topf backen. Trotzdem möchte ich das Prinzip an einem einfachen Rezept verdeutlichen.

Roggenmischbrot mit gerösteten Walnüssen
- Total Time: 3 hours 15 minutes
Description
Dieses Rezept ist ideal zum Brot backen im Topf. Aber natürlich kannst du es auch freigeschoben auf dem Brotbackstein oder dem Blech backen.
Ingredients
- 465g Mehl 550
- 115g Roggenmehl Type 1150
- 390g Wasser
- 12g Salz
- 0,5g Hefe
- 15g Apfelessig
- 150g Walnüsse
Instructions
- Die Walnüsse grob hacken und in einer Pfanne ohne Fett anrösten, bis sie anfangen zu duften.
- Währenddessen die zerbröselte Hefe in etwa 20g Wasser auflösen.
- Das restliche Wasser zusammen mit dem Essig in die Rührschüssel geben und darin das Salz auflösen.
- Die anderen Zutaten hinzufügen und zu einem glatten Teig verkneten.
- Nun den Teig abgedeckt bei Zimmertemperatur für 20 – 30 Stunden ruhen lassen. Wenn möglich den Teig alle 8 Stunden kurz dehnen und falten.
- Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche rund wirken und mit dem Schluss nach unten für 1 Stunde ins Gärkörbchen legen.
- Den Topf mit Deckel in den Ofen stellen. Diesen nun für mindestens 30 Minuten auf 250°C aufheizen.
- Nun den Teig vom Gärkörbchen in den Topf fallen lassen und den Topf schnell zurück in den Ofen stellen.
- Die Temperatur sofort auf 230°C senken und das Brot für etwa 45 Minuten backen. Etwa 10 Minuten vor dem Ende der Backzeit den Deckel entfernen, damit die Kruste eine schöne Bräunung bekommt.
- Das fertige Brot aus dem Topf nehmen und auf einem Kuchengitter gut auskühlen.
Notes
Um die Hefe abzuwiegen, empfiehlt sich eine Fein- oder Löffelwaage. Wenn du solch eine Waage nicht hast, kannst du dich an folgender Faustformel orientieren:
0,5g fische Hefe entspricht etwa einer erbsengroßen Kugel.
- Prep Time: 30 Minuten
- Cook Time: 45 Minuten

einfaches Rezept für den Topf: das Roggenmischbrot mit gerösteten Walnüssen
9 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Schönes Rezept nach dem Ploetz Prinzip. Soll der Essig die Verfärbung durch die Walnüsse beeinflussen, oder hast du es zur Gärverzögerung, oder (nur) für den Geschmack zugegeben.
★★★★
Hallo lieber Torben,
ich bin auf deinen Blog gestoßen, da ich anfangen möchte Brot zu backen und mich belesen wollte. Da hast du wirklich tolle Arbeit geleistet.
Eine Frage habe ich, welchen Durchmesser hat dein Gärkörbchen? Ich möchte mir auch einen Gusseisentopf von Procook zulegen und dementsprechend gleich ein passendes Gärkörbchen.
Liebe Grüße
Hallo Anke,
mein rundes Gärkörbchen hat am oberen Rand einen Durchmesser von 20cm.
Egal ob länglich oder rund. Wenn du dir ein neues Gärkörbchen kaufst, steht meist dabei für welche Brotgröße es geeignet ist.
Ich nehme meist Körbchen für Brote bis zu 1000g. Denn die meisten Rezepte im Internet und auch bei mir auf dem Blog sind auf 750g bis 1kg Brote ausgelegt
Muss der emaillierte Gusseisen-Topf noch gefettet werden bzw mit Backpapier ausgelegt werden? Danke dir!
Nein. Ein emaillierter Topf muss nicht eingefettet werden.
Anfängern fällt es oft leichter den Teigling mit einem Bogen Backpapier in den Topf zu transportieren. Aber man bekommt das Brot auch ohne wieder raus.
Backpapier hinterlässt oft unschöne falten im Teig. Daher nutze ich weder Fett noch Backpapier.
Super, danke!
Ich bin sehr gespannt, ob das alles so klappt :o)
Danke dir für die tolle Unterstützung!
Ich drücke dir die Daumen 🙂
Hallo Torben, Deine Tipps finde ich super.
Ich habe schon einige gute Tipps von Dir anwenden können. Nun habe ich mir Roggenvollkornmehl gekauft und finde kaum Rezepte mit diesem Mehl. Kannst Du mir einen Tipp geben?
Vielen Dank
Marion
Hallo Marion,
was genau suchst du denn für Tipps?
Im Vergleich zu Weizenmehl enthält Roggenmehl mehr stärkeabbauende Enzyme. Daher sollten Brote mit einem hohen Roggenmehlanteil auf jeden Fall mit Sauerteig gebacken werden. Ein reines Roggenbrot habe ich bis jetzt leider auch noch nicht auf meinem Blog.
Allgemein kann ich aber sagen, dass du theoretisch jedes normale Rezept mit Roggenmehl nehmen kannst und dort das Roggenmehl durch Roggenvollkornmehl ersetzen kannst.
Teige haben die einen hohen Roggenanteil haben, sind für Anfänger oft etwas schwerer zu Handhaben. Denn der Teig wird weicher und klebriger als bei Weizenteigen. Dafür bleibt das Brot aber auch länger frisch.
Ich weiß ja nicht wie viel Erfahrung du beim Brot backen hast. Aber wenn du Schwierigkeiten hast das Brot in Form zu bringen, empfehle ich dir für den Anfang das Brot in einer Kastenform zu backen.