

Wenn es um gesundes Mehl geht, heißt es ja eigentlich immer, Vollkornmehl ist das gesündeste Mehl. Aber wie gesund ist Vollkornmehl wirklich?
Im Vollkornmehl sind im Gegensatz zu den Weißmehlen noch alle gesunden Anteile der Getreidekörner enthalten.
Auch Studien belegen den positiven Effekt von Vollkornmehlen auf die Gesundheit.
Die wichtigsten Ergebnisse habe ich für dich zusammengefasst.
Was ist Vollkorn?

Die meisten Vitamine stecken Schale
Wenn du weißes Weizenmehl im Supermarkt kaufst, dann beziehst du ein Mehl bei dem die gesündesten Anteile schon entfernt sind.
Betrachten wir zunächst ein Getreidekorn näher. Es besteht aus einem Mehlkörper, der die Stärke enthält, einem Keimling, aus dem eine neue Getreidepflanze entstehen würde und der Frucht- und Samenschale sowie der Aleuronschicht, welche das Getreidekorn umgibt.
Für das Haushaltsmehl wird nur der Mehlkörper verwendet. Die Kleie (Frucht- und Samenschale) wird entfernt. Daher handelt es sich nicht um gesundes Mehl.
Denn ein Großteil der Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe wird dadurch entfernt. In der Frucht- und Samenschale sind beispielsweise die Vitamine B und E, die Mineralstoffe Eisen, Magnesium, Zink, Selen und Kalium zu finden.
Ist Vollkornmehl ein gesundes Mehl?
Produkte aus Vollkornmehl sind gesünder als Produkte aus raffinierten Getreide, dies legen wissenschaftliche Studien dar. Eine Zusammenfassung mehrerer Studien des Gesundheitsportals medizin-transparent.at zeigt dies anschaulich.

gesundes Mehl beugt verschiedenen Krankheiten vor
Gegen Krebs, Herzprobleme und Diabetes
Vollkorngetreide enthält einen relativ hohen Gehalt an Antioxidantien und diese können das Risiko von Herzerkrankungen senken.
Auch die enthaltenen Phytosterine haben eine positive Wirkung auf den Blutcholesterinspiegel. Diese hemmen die Aufnahme von Cholesterin in das Blut und haben so einen positiven gesundheitlichen Effekt.
Im Gegensatz zu Weißmehlen enthalten Vollkornmehle eine große Menge an Ballaststoffen, welche vom Körper nicht aufgenommen werden können.
Ballaststoffe gelangen direkt in den Dickdarm und binden sehr große Mengen an Wasser. Dadurch erhöhen sie das Darmvolumen und beschleunigen die Ausscheidung.
Gleichzeitig erhöhen Ballaststoffe den Energiegehalt nicht. Sie führen aber zu einem schnelleren und länger anhaltenden Sättigungsgefühl.
Vollkornprodukte haben außerdem den Vorteil, dass sie langsamer und gleichmäßiger ins Blut gelangen. Der Blutzuckerspiegel springt daher nicht so stark an, weshalb der Insulinspiegel viel gleichmäßiger ansteigt.
Wer also viele Vollkornprodukte ist, der hat ein geringeres Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken.
Indirekte Effekte von Vollkorn
Die positiven gesundheitlichen Effekte der Studien sind zwar vorhanden, allerdings ist nicht zweifelsfrei gesichert, dass es eine direkte Wirkung von Vollkornnudeln, Vollkornbrot und anderen Vollkornprodukten gibt.
Lebensstil, Veranlagung oder Umweltverschmutzung haben ebenfalls Einfluss darauf ob jemand ernsthaft erkrankt.
Es scheint naheliegend zu sein, dass jemand der zwar Vollkornprodukte ist, aber ansonsten einen ungesunden Lebensstil mit zu viel Alkohol, zu viel Rauchen und zu viel an rotem Fleisch etc. hat, dass die positiven Effekte dadurch zunichte gemacht werden.
Worauf achten bei gesunden Mehlen
Wenn du ein Mehl im Supermarkt oder im Internet kaufst, so steht immer eine Typenbezeichnung dabei. Diese gibt den Gehalt der Mineralien an, die noch im Mehl enthalten sind.

Vollkornmehl ist besonderst gesund, da es noch alle Inhaltsstoffe hat.
So enthält beispielsweise ein Mehl mit der Typenbezeichnung „405“ noch 405 Milligramm Mineralien pro 100 Gramm Mehl.
Die Typenzahl wird ermittelt indem 100 g Mehl verbrannt wird und dann die Asche gewogen wird.
Da die Mineralstoffe nicht mit verbrennen, bleiben sie zurück. Das Gewicht der Asche in Milligramm ergibt die sog. Typenzahl.
Wenn du Mehl selber mahlst, was natürlich am gesündesten ist, dann hast du dort noch alle Bestandteile enthalten. Eine bestimmte Mehltype kannst du zu Hause aber nicht herstellen, da beim Vollkornmehl alle Mineralien und Ballaststoffe noch enthalten sind.
Vollkornmehl ist deshalb aber auch am Gesündesten, da es den höchsten Anteil an gesunden Inhaltsstoffen – Ballaststoffen, Mineralien und Vitaminen – hat.
Begrenzte Haltbarkeit
Vollkornmehl hat wie weiße Mehle ein Haltbarkeitsdatum. Im Allgemeinen sind die gesunden Vollkornmehle weniger lange haltbar als Weißmehl.
Grund dafür sind die Randschichten und der Keimling der Getreidekörner, die beim Vollkornmehl noch enthalten sind.
Diese enthalten Fettanteile und lassen bei zu langer Lagerung das Mehl ranzig werden. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert das Mehl auch nicht allzu lange stehen zu lassen.
Und am besten ist immer noch frisch gemahlenes Mehl.
Abnehmen durch Vollkornmehl?

Vollkornmehl kann dich beim Abnehmen unterstützen
Vollkornmehl ist nicht nur gesundes Mehl. Du kannst auch das Abnehmen unterstützen. Durch den höheren Anteil an Ballaststoffen tritt schneller ein Sättigungsgefühl ein, das länger anhaltend ist.
Dadurch nimmst du, wenn du Vollkornprodukte isst, weniger Kalorien auf. Allein schon durch die Tatsache, dass du weniger isst.
Roggenvollkornbrot beispielsweise enthält besonders viele Ballaststoffe und macht daher besonders Satt. Der Sättigungseffekt hält besonders lange an und schützt dich vor Heißhungerattacken.
Probiere es aus und esse zum Frühstück ein bis zwei Scheiben Roggenvollkornbrot und du wirst bis zum Mittag satt bleiben.
Menschen die Vollkorn essen sind aber nicht notwendigerweise schlanker.
Es spielen nämlich auch noch weitere Lebensumstände und Lebensgewohnheiten eine große Rolle. Ob jemand gesund bleibt oder krank wird kann viele Gründe haben.
Gluten und Getreidesorten
Gluten, das Klebe-Protein, verbessert die Backeigenschaften. In Verbindung mit Wasser erhält das Mehl eine klebrige zähe Konsistenz.
Das Gluten ist hierfür ausschlaggebend. Es wird aber auch verwendet um das beim backen entstandene Gas zu speichern.
Gluten ist also durchaus erwünscht. Hochgezüchteter Weizen enthält daher mehr Gluten als andere Getreidesorten.
Manche Menschen reagieren auf Gluten mit einer Entzündung der Darmschleimhaut. Deshalb empfehlen viele Dinkel anstatt Weizen zu verwenden. „Reinrassiger“ Dinkel ist glutenarm, weshalb Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit, Dinkel besser aufnehmen können.
Menschen mit Zöliakie sollten dies aber zunächst austesten. Ebenso geeignet sind Mais- und Reismehle, sowie Buchweizen und Hirse.

Ist Roggen- und Dinkelmehl das gesündere Mehl?
Dinkel – gesünderes Mehl als Weizen
Ist Dinkelmehl ein gesundes Mehl? Fest steht, Dinkel ist gesünder als Weizen, da dieses Mehl mehr und höherwertiges Eiweiß, sowie mehr Vitamine und Mineralstoffe enthält. Dinkel enthält zudem einen höheren Anteil an Ballaststoffen und ungesättigten Fettsäuren.
Wusstest du? Dinkel ist eine Urform des Weizens. Das Korn gedeiht geschützt in einer Spelze, die vor der Weiterverarbeitung erst entfernt werden muss. Aus diesem Grund ist Dinkel etwas teurer als Weizenmehl, auch der Ertrag ist geringer.
Eines der beliebtesten Formen von Dinkel, die wir zu uns nehmen, sind die Dinkelflocken.
Ist Roggen gesundes Mehl?
Roggen hat sich an ein raueres Klima angepasst und gedeiht in höheren Lagen sehr gut. Roggen besitzt einen höheren Mineralstoffgehalt als Weizen, allerdings weniger Eiweiß. Ein Schutzenzym verhindert bei Roggen das Verkleistern. Dieses Enzym wird durch die Zugabe von Säure gestoppt.
Deshalb wird Roggenmehl meist zu Sauerteig weiterverarbeitet. Roggenmehl ist daher schwerer zu backen, aber es hält sich länger fisch.
Weizen wird auch von Roggen ausgestochen. Roggen ist aus ernährungsphysiologischer Sicht ein sehr wertvolles Getreide. Denn Roggen hat ein einen geringen glykämischen Index und ist deswegen eine tolle langanhaltende Energiequelle.
Der Blutzuckerspiegel steigt bei Roggen nicht so schnell an, Energie wird über einen längeren Zeitraum freigesetzt. Auch der Ballaststoffanteil ist bei Roggen höher.
Vitamin B1 und E, Zink und Mangan, Magnesium und Eisen sind in Roggen in hohem Anteil enthalten und dafür verantwortlich, dass Roggen gesünder ist als reiner Weizen. Der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren hilft mit die Produktion von Cholesterin zu vermindern.
Heute gab es von mir mal einen kleinen Hintergrundartikel über gesundes Mehl. Wie gefallen dir solche Artikel? Findest du sie interessant oder willst du in Zukunft lieber mehr Rezepte haben?
Quellen:
https://www.kaufberater.io/lebensmittel/zerealien/haferflocken/
http://www.apotheken-umschau.de/Ernaehrung/Warum-Vollkorn-so-gesund-ist-530757.html
http://www.essen-und-trinken.de/vollkorn/77929-rtkl-gesund-und-kernig-alles-ueber-vollkorn