

Lebensmittelmotten können zur echten Plage werden, daher musst du sie schnell los werden
Stell dir vor, du öffnest den Schrank oder die große Schublade, indem du deine Backzutaten aufbewahrst und du siehst kleine Larven am Boden krabbeln. Ich glaube, der Schock und Ekel wären ziemlich groß, oder?
Aber keine Angst: vermutlich sind es einfach nur Lebensmittelmotten. Und Lebensmittelmotten kann man sehr schnell und mit einfachen Mitteln wieder loswerden.
Ich habe mit dem Experten der Seite Tierabwehr.net gesprochen und will dir in diesem Artikel zeigen, wie du Lebensmittelmotten schnell wieder los wirst. Denn Lebensmittelmotten haben nichts mit Sauberkeit zu tun, sondern können wirklich in jeder Küche und Backstube einmal vorkommen.
Kenne deinen Feind
Um Lebensmittelmotten wirksam bekämpfen zu können, sollte man zu mindestens ein wenig über sie wissen. In Deutschland sind eigentlich nur drei Mottenarten in der Küche zu finden. Mit Abstand am weitesten verbreitet ist die Dörrobstmotte, mit über 90 % Anteil, aber auch die Mehlmotte und der Mehlzünsler sind ab und an anzutreffen.
An dieser Stelle habe ich eine gute Nachricht für dich: alle drei Mottenarten sind auf der gleichen Art und Weise zu bekämpfen, so dass du dich mit den einzelnen Arten nicht auseinandersetzen musst.
Die Lebensweise der Motten
Ein erwachsenes Weibchen legt zwischen 250 und 450 Motteneier. Jedes einzelne Ei hat lediglich einen Durchmesser von ca. einem halben Millimeter. Bereits nach 3-5 Tagen schlüpfen die Larven aus den Eiern.
Die eigentliche Entwicklung hin zur erwachsenen Lebensmittelmotte, also dem Schlüpfen der Motte nach der Verpuppung der Larve, dauert dann 4-12 Wochen und ist abhängig von den Umgebungsbedingungen. Dabei ist die Raupe ununterbrochen auf der Suche nach Nahrung und kann bis zu 1,7 cm lang werden. Die ausgewachsene Motte, die irgendwann aus der Puppe schlüpft, lebt nur noch wenige Tage für die Fortpflanzung. Während ihres gesamten Lebens als erwachsene Motte nimmt sie keine Nahrung mehr zu sich.
Woher kommen die Motten?
Wusstest du, dass die Lebensmittelmotte in den seltensten Fällen durch ein offenes Fenster hereinfliegt? Viel mehr schleppen wir die kleinen Tiere vom Einkauf selbst mit nach Hause. Sie verstecken sich in allen möglichen Verpackungen aus Papier, Karton und Kunststoff. Aber auch in den Vorräten, wie zum Beispiel Mehl, Haferflocken, etc.
Was fressen die Motten?
Alle drei zuvor genannten Mottenarten ernähren sich leider nicht nur von dem Lebensmittel, von dem sie ihren Namen haben. Die Dörrobstmotte frisst leider nicht nur Trockenobst und die Mehlmotte und der Mehlzünsler fressen nicht nur Mehl.
Vielmehr stehen sehr viele verschiedene Vorräte auf dem Speiseplan. Vorrangig sind es natürlich mehl-und stärkehaltige Speisen, egal ob verarbeitet oder unverarbeitet. Dies können zum Beispiel Mehl, Brot, Müsli, Haferflocken, Nudeln und andere Teigwaren sein. Aber auch auf weitere Produkte, die man beim Kochen und Backen verwenden kann, stürzen sich die Motten: Backpulver, Trockenhefe, Gewürze und Reis. Und als ob es nicht genug wäre, fressen die kleinen Raupen auch Tee, Kaffee, Kakao und sogar vor Tierfutter machen sie nicht halt.
So kannst du die Motten bekämpfen
Eigentlich ist das Motten bekämpfen gar nicht so schwer. Man muss nur alle Motteneier, Larven und erwachsenen Motten restlos vernichten. Hierzu geht man in drei Schritten vor:
Zuerst untersuchst du alle Vorräte auf Verunreinigungen, wie zum Beispiel Hinterlassenschaften der Motte, Larven und kleine weiße Gespinste. Die befallenen Lebensmittel wirfst du sofort und vollständig weg. Die nicht befallenen Vorräte verpackst du luftdicht, am besten in Glas-, Keramik- oder Edelstahlbehältern. Da die Larve sich sogar durch Schraubverschlüsse hindurch zwängen kann, sollte man Verschlüsse mit Clip und Gummidichtung nehmen. Vielleicht erinnerst du dich an Omas alte Marmeladen- und Einweckgläser.
Im zweiten Schritt reinigst du deine Küche möglichst gründlich. Dazu gehört es, die Schränke mit Essigwasser auszuwischen und die Ritzen und Ecken mit einem Staubsauger abzusaugen, um möglichst viele Eier der Motten zu erwischen.

Schlupfwespen können die Motten sehr effektiv und ohne Chemie bekämpfen
Nach diesen zwei Schritten bist du vermutlich vorläufig mottenfrei. Aber – und das ist das große Problem – du wirst mit Sicherheit nicht alle Eier und Larven erwischt haben. Aus diesem Grund setzt man nun Schlupfwespen ein.
Die Schlupfwespe ist der natürliche Feind der Lebensmittelmotte. Sie ist weniger als einen halben Millimeter groß und kann nicht fliegen. Mit einem langen Legestachel bohrt sie die Motteneier an und legt ihre eigenen Eier in diese hinein, sodass das Motten-Ei zerstört ist.
Das hört sich für dich jetzt komisch an? Ein Insekt mit einem anderen vertreiben? Ja! Die Schlupfwespen sind für das Auge praktisch unsichtbar und du bekommst von ihrem Wirken gar nichts mit. Hat sie erst einmal alle Motteneier zerstört, so verschwindet sie aus dem Fenster und die übrig gebliebenen zerfallen einfach zu Staub.
Nachdem du nun auch weißt, dass der Lebenszyklus der Lebensmittelmotte bis zu drei Monate andauern kann, sollte die optimale Bekämpfung zwölf Wochen dauern. Während dieser Zeit werden im Abstand von jeweils drei Wochen einige Schlupfwespen ausgesetzt, die noch vorhandene Motteneier zerstören.
Durch die Unterbrechung des Lebenszyklus sind die Motten in der Küche irgendwann einfach ausgestorben. Nur wenige Tage später sind alle Schlupfwespen verschwunden.