

Einen eigenen Sauerteig ansetzen? Das Schreckt viele Anfänger ab. Denn Sauerteig ansetzen klingt kompliziert und Zeitaufwendig. Viele greifen daher auf fertigen Sauerteig zurück oder verzichten sogar komplett auf ihn.
Auch ich habe mich lange Zeit vom Backen mit Sauerteig fern gehalten. Ich wollte erstmal das Brot backen mit Hefeteig lernen.
Aber ich kann dich beruhigen. Sauerteig ansetzen ist eigentlich kinderleicht. Wenn du diesem Schritt-für-Schritt Sauerteig Rezept folgst, wird er garantiert gelingen.

einen eigenen Sauerteig ansetzen? Mit diesem Rezept ist es gar nicht schwer!
Wofür muss man Sauerteig ansetzen? – Was ist Sauerteig eigentlich
Bevor ich jetzt zum Sauerteig Rezept komme, stellt sich die Frage, was Sauerteig eigentlich ist und wofür man ihn braucht.
Vor allem wenn du Brot mit viel Roggenmehl backen willst, solltest du einen Sauerteig ansetzen. Denn Roggenmehl enthält besonders viel Enzyme, die den im Mehl enthaltenen Kleber abbauen.
Der Kleber ist jedoch für den Brotteig sehr wichtig. Denn er ist für die Stabilität des Teiges verantwortlich.
Bei der Gärung des Teigs entsteht Kohlendioxid. Dadurch bekommen die Brote normalerweise ihre schön leckere Krume. Wenn der Teig zu wenig Kleber enthält, kann er das Kohlendioxid nicht halten und er fällt in sich zusammen.
Wenn du für solche Brote einen Sauerteig ansetzt, hindert dieser die Enzyme am Kleberabbau.
Aber auch Brote ohne Roggenmehl werden mit diesem Roggenmehl Rezept deutlich besser im Geschmack. Außerdem wird er Teig lockerer und besser verträglich.
Darum meine Empfehlung: Dieses Sauerteig Rezept solltest du unbedingt mal ausprobieren.
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Sauerteig ansetzen: – einfaches Sauerteig Rezept
Description
Das Anstellgut kannst du entweder für Roggen- oder Weizensauerteig führen. Ich empfehle beide Sauerteigarten getrennt voneinander zu führen.
Für das Anstellgut des Weizenstarters empfehle ich Weizenmehl Type 1050. Für das Roggen-Sauerteig Rezept nehme ich am liebsten Roggenvollkornmehl. Alternativ kannst du auch Roggenmehl 1150 nehmen.
Ingredients
250g Roggenvollkornmehl
250g Wasser
Instructions
Tag 1: Der Sauerteig wird geboren
In einem Einmachglas 50g Roggenvollkornmehl mit 50g Wasser verrühren und mit dem Glasdeckel locker abgedeckt etwa 12 Stunden bei ca. 25°C stehen lassen.
Nach 12 Stunden sollte der Teig für eine bessere Sauerstoffzufuhr mit einem kleinen Holzlöffel umgerührt werden und dann weitere 12 Stunden ruhen.
Tag 2: Du siehst, Sauerteig ansetzen ist wirklich nicht schwer
Nach 24 Stunden, das Glas wieder öffnen und 50g Roggenvollkornmehl sowie 50g Wasser hinzugeben. Erneut 24 Stunden stehen lassen.
Tag 3: langsam erkennt man, dass du einen Sauerteig ansetzen willst
Der Teigansatz sollte sich nun schon sichtbar gehoben haben. Außerdem sollte er von Blasen durchsetzt sein und einen säuerlichen Geruch haben. Eventuell riecht er auch nach faulen Eiern. Aber das ist gar nicht schlimm. Solange der Sauerteigansatz nicht schimmelt ist alles ok.
Auch am 3. Tag musst du weiterhin wie gewohnt mit 50g Mehl und Wasser den Sauerteig ansetzen und 24 Stunden stehen lassen.
Wenn der Teig sich im Vergleich zum zweiten Tag schon verdoppelt hat, oder sogar schon leicht eingefallen ist, dann solltest du in einem neuen Glas nur noch 50g Mehl mit 50g Wasser und 50g vom Sauerteigansatz vermischen und das ganze 12 Stunden ruhen lassen.
Den Rest vom alten Sauerteigansatz brauchst du nicht mehr. Ihn kannst du einfach entsorgen.
Tag 3,5/4: Das Sauerteig ansetzen war erfolgreich
Hey, super! Du hast das Sauerteig Rezept nun geschafft. Soeben hast du gelernt, wie du deinen eigenen Sauerteig ansetzen kannst. Gar nicht so kompliziert oder? 😉
Der Sauerteig ist nun erwachsen und kann im Kühlschrank 7 – 14 Tage gelagert werden.
Im Idealfall beginnst du ihn sofort zu füttern. Das erste mal solltest du ihn jedoch spätestens nach einer Woche füttern.
Übrigens: Mit jeder Fütterrung wird das Anstellgut etwas besser.
Notes
Das Wasser sollte beim Sauerteig ansetzen optimaler Weise eine Temperatur von 40°C haben. Bei der Umsetzung von meinem eigenen Sauerteig Rezept habe ich die Temperatur natürlich nicht gemessen. Ich habe einfach versucht warmes Wasser aus dem Hahn zu bekommen.
Idealerweise sollte der Sauerteig bei 25°C bis 30°C reifen. Aber letztendlich funktioniert alles zwischen 20°C und 30°C.
Irgendwie klingt dieses Sauerteig Rezept immer noch ziemlich kompliziert?
Du hast gerade das Sauerteig Rezept gelesen und es klingt ganz schön lang und kompliziert? Ja, Sauerteig ansetzen dauert ein paar Tage. Aber wirklich kompliziert ist es eigentlich nicht. Zur Verdeutlichung habe ich aus dem Sauerteig Rezept eine kleine Grafik gebastelt:
Sauerteig oder Anstellgut, was ist der Unterschied?
In manchen Brotrezepten steht, dass du Anstellgut (ASG) benötigst. In anderen wiederum steht Sauerteig.
Der Unterschied ist ganz einfach. Anstellgut ist zum Ansetzen von Sauerteig. Dazu wird es einfach aus dem Kühlschrank genommen und je nach Rezept verwendet.
Sauerteig dagegen ist das aktivierte und gereifte Anstellgut. Es wurde am Tag vorher aus dem Kühlschrank genommen und mit 50g Roggenvollkornmehl und 50g Wasser verrührt.
Nach etwa 24 Stunden bei Zimmertemperatur ist das Anstellgut zu einem fertigen und triebstarken Sauerteig herangereift. Dieser kann ganz leicht zum Backen verwendet werden.
Wann st der Sauerteig reif für den Einsatz?
Wenn du diesem Sauerteig Rezept Schritt für Schritt gefolgt bist, stellst du dir sicherlich irgendwann die Frage, wann der Sauerteig reif genug ist.
Denn wenn der Sauerteig nicht genügend Triebkraft besitzt, geht dein Brot zu wenig auf.
Der Trick ist ganz einfach:
Man nimmt einen Löffel Sauerteig und gibt ihn mit einem Löffel in ein Glas Wasser.
Der Sauerteig schwimmt oben: dann ist er Reif für den Einsatz
Der Sauerteig geht unter: dann solltest du ihn weiter füttern
Häufige Probleme beim Sauerteig herstellen:
Beim Sauerteig herstellen treten oft einige Probleme und Fragen auf. Die wichtigsten Antworten habe ich daher hier für dich beantwortet.
Hilfe, mein Sauerteig riecht komisch!
Im Laufe des Sauerteig Rezepts wird sich der Geruch mehrmals ändern. Mal riecht dein Sauerteig eher leicht säuerlich nach Wein, mal beißend nach Essig. Es sind viele Geruchsvariationen möglich. Und solange kein Schimmel mit im Spiel ist, ist auch alles in Ordnung.
Nicht nur der Geruch ändert sich ständig. Auch optisch wird sich der Sauerteig immer mal wieder verändern. Mal gibt es mehr Bläschen, mal weniger. Mal ist er flüssiger und mal fester. Das ist alles ganz normal und hängt vom Mehl, von der Temperatur und vielem anderen ab.
Nur weil dein mühevoll herangezüchteter Sauerteig nicht genau so wie hier aussieht, musst du ihn nicht wegschmeißen und einen neuen Sauerteig ansetzen.
Der Sauerteig schimmelt!
Wenn dein Sauerteig schimmelt ist das schlimmste eingetreten, was passieren kann. Denn er ist nicht mehr zu retten und muss leider direkt entsorgt werden.
Wie du siehst, ist dieses Sauerteig Rezept gar nicht kompliziert. Jetzt bist du dran, mit deinem eigenen Sauerteig. Hast du noch irgendwelche Fragen zum Thema: Sauerteig herstellen? Dann lass es mich in den Kommentaren wissen.
47 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Hallo Torben,
wenn ich das richtig verstehe, ist der Sauerteig nach drei Tagen fertig?!
Mir ist das “Tag 3,5/4” nicht klar, was soll das bedeuten, was soll da getan werden?
Schöne Grüße
Ede
Gertrud 08.09.2019
Hallo Torben
was ich nicht ganz verstehe ist nach deiner Beschreibung Tag 3-4 neuen Sauerteig ansetzen
und den Rest entsorge. Ist dieser Rest nicht gedacht zu Brotteig erstellen wenn ich ca. 2 kg
Mehl verwende, oder wie viel Sauerteigansatz brauche ich den?
Ich kenne zwar wie Sauerteig an gesetzt wird von meinen Eltern die haben aber immer die
Menge die sie gebraucht haben entnommen und den Rest weiter gefüttert !
Für eine Antwort besten Dank in voraus
Die Erklärung ist super.
Seit einigen Monaten backe ich mein Brot selber. Zu dem Hinweis zum Schimmel: gelegentlich bekommt er eine Art Haut, sieht fast wie Hefe aus und er wird flüssiger, riecht sehr kräftig aber nicht faul, eher scharf. Ist das schon Schimmel? Habe das jeweils entsorgt!?; und neu angefangen. Rezept auf’s Gramm eingehalten und alle Utensilien sauber. Sehe auch keinen Rhytmus wann es passiert, ist nach dem letzten Auffrischen nicht älter als 4 – 6 Tage.
Wo ist mein Problem oder wo liegen evtl. die Ursachen?
Danke! Gisela
Hallo Gisela,
vermutlich meinst du den sogenannten Fusel.
Das ist eine bräunliche Flüssigkeit die meist leicht alkoholisch nach Nagellackentferner riecht.
Das ist einfach ein Zeichen, dass dein Anstellgut wieder gefüttert werden muss.
Du kannst diese Flüssigkeit einfach abgießen und den Sauerteig ganz normal weiter füttern.
Hallo Torben,
tolle Erklärung, danke dafür! Eine Frage habe ich:
“Wenn der Teig sich im Vergleich zum zweiten Tag schon verdoppelt hat, oder sogar schon leicht eingefallen ist, dann solltest du in einem neuen Glas nur noch 50g Mehl mit 50g Wasser und 50g vom Sauerteigansatz vermischen und das ganze 12 Stunden ruhen lassen.
Den Rest vom alten Sauerteigansatz brauchst du nicht mehr. Ihn kannst du einfach entsorgen.”
Warum muss der Sauerteig entsorgt werden? Ich kann damit doch mein Brot backen? Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Danke!
Hallo Hans,
meist ist der Sauerteig zu dem Zeitpunkt noch nicht stakt genug. Um ganz sicher zu gehen, würde ich daher nochmal 50g Mehl, Wasser und Sauerteigansatz vermischen. So stellst du sicher, dass dein Sauerteig auch wirklich triebstark ist.
Vom Rest der übrig bleibt, kannst du theoretisch etwas abnehmen und in normalen Hefeteig geben. Der Rest sorgt dann aber eher für einen Sauerteiggeschmack. Ohne zusätzliche Hefe wäre er zu dem Zeitpunkt meistens noch nicht triebstark genug.
Danke Dir!
Habe ich das richtig verstanden: Wenn sich der Teig quasi verdoppelt, ist er “schlecht” und sollte nicht mehr verwendet werden, stattdessen nehme ich 50g von diesem und starte ein neues Glas und füttere dieses?
Genau. Wenn der Teig sich verdoppelt zeigt das, dass die Mikroorganismen schon sehr aktiv sind. Daher nimmt man davon 50g ab und gibt neues Mehl als Futter hinzu. Ohne diesen Schritt wäre der Sauerteig viel zu sauer und das Brot würde nicht schmecken.
Daher solltest du von dem Rest nur geringe Mengen für den Geschmack zum Teig geben, wenn du ihn nicht wegwerfen willst.
Klasse, danke dir.
Eine weitere Frage hätte ich noch:
Heute ist Tag drei, und das ASG hat sich bereits verdoppelt, beim Hinlegen des Glases ist der Teig dann jedoch in sich zusammen gefallen. Ist er durch das Zusammenfallen jetzt nicht mehr verwendbar? Oder verfahre ich weiter mit 50g davon abnehmen, und in neuem Glas vermehren?
Das zusammenfallen ist eigentlich kein schlechtes Zeichen. Das heißt das dein Sauerteig schon ziemlich aktiv ist. Du kannst also ganz normal weiter machen.
Hallo Torben,
ich habe nun ein Kürbis-Brot gebacken und bin, für den ersten Versuch, auch soweit zurfrieden. Danke für deine tollen Tipps und deine Unterstützung! 🙂
Ich jedoch habe festgestellt, dass das Brot leider nicht richtig aufgegangen ist (weder beim gehen lassen des Teiges, noch im Ofen beim Backen mit dem Topf), daher vermute ich, dass das ASG nicht so viel Treibkraft hatte, wie es ggf. hätte haben müssen.
Ich hatte nach Tag 3, an dem sich die Masse bereits nahezu verdoppelt hatte (also sehr viel Kraft hatte), 10g abgenommen und mit 50g Wassser und Mehl vermengt und wieder einige Stunden stehen lassen. Nun hatte ich den Eindruck, dass sich dieses ASG nicht mehr weiter aufgebläht hat, sondern nur plan im Glas lag. War das richtig? Also, hätte ich nicht besser das bereits aufgeblähte ASG von Tag 3 hätte nehmen können, welches noch richtig “Power” hatte? Nach meinem Eindruck hatte das “neue” ASG keinen Druck mehr…Kann das sein? Bzw. hätte ich das ASG noch einen Tag länger füttern müssen?
Aber: Übung macht den Meister, ich arbeite weiter daran 🙂 Danke!
“…50g (nicht 10g) abgenommen und mit 50g Wassser und Mehl vermengt” sollte es heißen…
Hallo Hans,
normalerweise müsste das neu gefütterte Anstellgut sich nach spätestens 15 Stunden wieder verdoppelt haben und von vielen kleinen Bläschen durchzogen sein.
In welchem Behälter hast du es denn gefüttert? Und war der Behälter offen oder geschlossen? Mit welchem Mehl hast du gefüttert? Weizen oder Roggen? Und Vollkorn oder normales Mehl?
Für mich klingt das so, als wäre dein ASG noch nicht ganz fit. Aber mit jedem Auffrischen wird dein Sauerteig stärker und Robuster. Daher wurde ich dein ASG einfach noch mal ein paar mal füttern. Dann wird es auch wieder fit.
Hallo Torben,
danke für die schnelle Rückmeldung.
Ich hatte es in einem Glas mit Schraub-Deckel angesetzt, und den Deckel aufgelegt, so dass noch etwas Luft durchkommt (90% des Glases waren bedeckt). Nach 3 Tagen ist der Teig auch doppelt so groß geworden. Danach 50g entnommen und mit 50g Mehrl/Wasser gefüttert -> keine Änderung leider
Mehl: Roggenvollkornmehl, wie von dir vorgeschlagen.
Ich hatte auch einen Teil in den Kühlschrank gepackt, und einen Tag später davon 10g abgenommen und mit jeweils 50g vermengt, auch dieser ist bisher leider nicht aufgegangen.
Zwei Fragen, hätte ich:
1.) Hätte ich das ASG nach 3 Tagen (welches aufgegangen ist) verwenden dürfen? Oder war das “zu stark”?
2.) Wie würde ich vorgehen, wenn das “neue” ASG (nach 3 Tagen: 50g der Mischung + Fütterung oder aber 10g aus dem Kühlschrank) nicht aufgeht; einfach das ganze Glas noch mal mit jeweils 50g Wasser/Mehl füttern, oder sollte ich 50g entnehmen, und dies dann neu füttern? Ich vermute ersteres, da noch nicht so viel Kraft da ist?
Danke!
Wenn du bei Tag 3 bist und dein Sauerteig sich verdoppelt hat, dann kannst du ganz normal 50g ASG mit 50g Mehl und Wasser vermengen. Wenn diese Mischung dann nach etwa 12h nicht aufgegangen ist, stand dein ASG entweder zu warm, zu kalt oder du hast zu warmes Wasser genommen. Wenn du hier alles richtig gemacht hast und dein Anstellgut auch nicht weit mehr als 12h draußen stand, dann würde ich das ASG ganz normal füttern.
Und zwar nicht mit 50g altem Anstellgut sondern nur mit 10g ASG. So wie ich es hier beschrieben habe: zum Artikel
Wenn du den Vorgang 2-3 mal direkt hintereinander wiederholst, lässt sich das ASG meist retten und es wird richtig aktiv.
Wenn sich auch nach 3maligem füttern nichts tut, hast du irgendwas anderes falsch gemacht und du musst nochmal ganz von vorne anfangen.
Leider lässt sich der erste Sauerteig nicht immer ganz einfach zum Leben erwecken. Gerade jetzt Herbst/Winter wo es manchmal in den Räumen schon etwas kälter ist. Aber ich verspreche dir, wenn er einmal lebt, wird die Pflege deutlich einfacher 😉
Und wenn gar nichts klappt, kann ich dir etwas von meiner Trockensicherung schicken. Spätestens dann wird er leben.
Zu deiner ersten Frage: Dein ASG an Tag 3 hat sich zwar verdoppelt, aber die Konzentration der Mikroorganismen im ASG wäre zu hoch. Damit würde dein Brot nicht wirklich schmecken. Daher darf der letzte Schritt auf keinen Fall übersprungen werden. Ich empfehle sogar noch einen Tag zu warten und das ASG nocheinmal wie im Link oben beschrieben zu füttern. Denn mit jedem Füttern wird dein ASG stärker und dein Brot schmeckt durch das zusätzliche füttern etwas milder.
Hallo Torben,
vielen Dank! Jetzt ist wieder einiges klarer geworden! Ich habe unter anderem warmes Wasser genommen zum Füttern…was offensichtlich falsch war…?
Ich versuche ihn noch 2-3x zu füttern, sollte es dann keine Besserung geben, starte ich neu. Und herzlichen Dank für das Angebot des Zuschickens; aber mein Ehrgeiz ist groß, das muss ich jetzt selbst hinbekommen :o)
Schönes Wochenende!
Vom Kollegen Lutz (https://www.ploetzblog.de/tipps-und-tricks/sauerteig/) hatte ich irgendwie abgespeichert, dass das Wasser 40 Grad haben soll, aber das gilt scheinbar nur beim ersten Ansetzen…?
An sich ist warmes Wasser schon richtig. Es darf halt nur nicht zu warm sein. Sonst sterben die Bakterien ab…
Ich messe die Temperatur des Wassers nie. Aber 30 bis max. 40 Grad wird das Wasser schon warm sein.
Nach ein paar mal füttern klappt es bestimmt 😉
Danke 🙂
Wo lagerst du deinen ASG eigentlich? Also wenn du ihn züchtest? IM Ofen bei eingeschalteter Lampe? Im Bad? :o) Vielleicht hast du da einen Tipp…
Ich hab meinen Sauerteig das erste mal im Sommer gezüchtet. Da war es in der Küche eh warm genug.
Ansonsten musst du einfach mal schauen, wo es bei dir warm genug ist. Viele stellen die Schüssel an die Heizung, auf den Wasserboiler oder halt in den Ofen.
Wichtig ist nur: die Temperatur darf nicht viel mehr als 30°C betragen. Sonst sterben zu viele Bakterien im Sauerteig. Ideal sind 25 -30 Grad.
Und eine letzte Frage: Sollte das ASG eigentlich beim herstellen luftdicht verschlossen sein, oder ist es besser den Deckel des Glases nur aufzulegen, dass noch ca. 10 Prozent frei sind? Danke!
Also ich verwende gerne normale Weckgläser. Dort lege ich den Deckel ohne Dichtungsring locker auf. 100% Luftdicht verschlossen ist nicht ideal, da so zu wenig Sauerstoff an den Sauerteig kommen würde.
Bei einem Schraubverschluss würde ich den Deckel auch nur lose auflegen
Ich hatte vor dem Schimmeln schnell noch 50g abgenommen und mit 50g Mehl/Wasser gefüttert.
Die neue Version ist wieder aufgegangen.
Jetzt war ich unsicher, nehme ich jetzt 50g oder 10g ab, und füttere dieses? Habe beides gemacht, um auf Nummer Sicher zu gehen…was wäre richtig gewesen?
Ich habe auch getestet ob sie reif ist: Aber sie schwimmt im Wasserglas leider noch nicht oben…
Wenn er noch nicht reif genug ist, einfach noch 2-3mal füttern, dann wird das schon…
Zum füttern nimmt man immer 10g ab und vermischt es mit 50g Mehl und 50g Wasser.
Ok, danke! Dann bleibe ich dran und füttere fleißig!
Und das füttern dann am besten alle 12- oder besser 24 Stunden? Also, da es ja noch draußen (also nicht im Kühlschrank) steht?
Wenn du es zeitlich schaffst, wäre es am besten wenn dein ASG drinnen steht du es spätestens nach 15h wieder fütterst. Da du dann ja keine Unterbrechung hast, muss das ASG zwischen drin auch nicht raus oder in den Kühlschrank.
Wenn es draußen steht, musst du es beobachten um den idealen Zeitpunkt zu finden. Der ist dann, wenn das ASG immer weiter aufgegangen ist und grade beginnt wieder zusammen zu fallen.
Danke! Da bin ich jetzt etwas verwirrt:
ASG drinnen -> spätestens nach 15h wieder füttern, ASG muss nicht in den Kühlschrank.
Wenn es draußen steht -> beobachten bis das ASG immer weiter aufgeht, dann füttern
Wie unterscheidet sich drinnen von draußen? :o)
Es gilt immer, egal ob drinnen oder draußen: der ideale Zeitpunkt zum verbacken ist, wenn das ASG seinen Hochpunkt erreicht hat und gerade wieder am einfallen ist (oder kurz davor). Zu dem Zeitpunkt ist das ASG am aktivsten. Bei Zimmertemperatur liegt dieser Zeitpunkt irgendwo im Zeitfenster zwischen 8 und 15h.
(Ich achte aber ehrlich gesagt bei mir nicht so genau darauf und verbacke mein ASG dann, wann ich Zeit habe. Ob 8 oder 15h ist mir egal)
Draußen ist es kühler als drinnen. Daher arbeiten die Mikroorganismen langsamer. Das bedeutet der Zeitpunkt des Hochpunktes tritt später ein. Dadurch kann es länger draußen stehen vor dem Verbacken.
Bei dir ist es jetzt wichtig das ASG hintereinander weg ein paar mal zu füttern. Wenn es dein Alltag erlaubt, würde ich das ASG drinnen lassen und es innerhalb von 15h nochmal füttern. Und wenn es mal 16 oder 17h werden, sollte das auch kein großes Problem sein…
Danke!
Wir schaffen das! Es hat schon Blasen bekommen und ist etwas aufgegangen. Habe es gefüttert (10g mit 50g). Den Schwimm-Test hat es leider noch nicht bestanden 😉 Muss es immer schwimmen, ist das tatsächlich so eine Grundregel, nach der man verfahren kann? 🙂
Soweit ich weiß schwimmt reifes Anstellgut immer oben. Nicht reifes geht unter. Wie oft hast du dein ASG denn mittlerweile gefüttert (also nach dem Ansetzen)?
Das 2. Mal nach dem 3. Tag! Füttere gerade noch mal nach, Blasenbildung hervorragend, habe auch den Eindruck, dass es im Wasserglas nicht mehr ganz auf dem Boden schwimmt…
Das wird was !!! 🙂
Das klingt doch sehr gut (y)
Hallo Torben,
aktuell sieht es ganz gut aus, die neue Version des ASG ist super gut unterwegs! Ich hatte 50g angesetzt, und nach 12 umgerührt. Jetzt -nach 24h- hat sich dei Menge bereits verdoppelt und ist sogar schon wieder zusammen gefallen. Wie würden wir hier am besten weiter vorgehen? Ich hätte jetzt gedacht direkt zum letzten Schritt zu wandern, also 50g abnehmen und mit 50g Wasser/Mehl füttern?
Danke!
Ich würde einfach der Anleitung folgen und keine Experimente machen. Dann ist es am sichersten, dass alles funktioniert 😉
Aber ein Verdoppeln und wieder zusammenfallen klingt schon mal sehr gut
Danke!
Leider war oben eine Stelle mit Schimmel versehen, so dass ich ihn weg tun musste…Aber ich bleibe dran! So schnell geben wir hier nicht auf 🙂
Oh nein. Das ist ja echt ärgerlich. Bei dir scheint es ja echt eine schwierige Geburt zu sein :/
Aber nicht aufgeben ist die richtige Einstellung. Normal muss man seinen Sauerteig nur einmal ansetzen. Das heißt später wird die Pflege einfacher (y)
Ich arbeite mich Stück für Stück vor! Aber bei deiner tollen Unterstützung klappt das bestimmt 🙂
Wir haben es geschafft!!!
Ich habe gestern ein ein köstliches, knackiges Kürbisbrot gebissen! Tausend Dank für deine Unterstützung! 🙂
Hallo Torben,
selbst wenn das ASG sich nach einem Tag schon verdoppelt hat; ich gehe weiter nach der Anleitung vor, ich springe nicht direkt zum Abschnitt des Tag 3 (Teig hat sich verdoppelt), richtig? Danke!
richtig. Immer der Anleitung folgen. Erst an Tag 3 gibt es zwei Wege, je nachdem wie fit dein ASG dann ist
Hallo Torben ,
Nach langem hin und her habe ich mich auch entschlossen selbst Brot zu backen .Habe viele Videos angeschaut und Rezepte durchgeblättert ,habe dann 50 gr. Weizen und 50 gr. Vollkornnehl mit 100 ml Wasser angesetzt bis dahin ist auch alles ok , am zweiten Tag habe ich um die gleiche Zeit mein anstellgut gefüttert waren auch ganz viele Bläschen nun mein Problem ist heute ist mein dritter Tag und es quellt von allen Ecken und kannten ,musste leider etwas früher umrühren was habe ich falsch gemacht .Meine Befürchtung ist ich habe am zweiten Tag mit gleicher Menge Mehl und Wasser gefüttert . Meine Frage ist wie gehe ich jetzt weiter??
Gruß Fadime
Hallo Fadime,
am zweiten Tag mit der selben Menge Mehl und Wasser füttern ist an sich richtig. 100g jeden Tag finde ich im Endergebins etwas viel für Hobbybäcker (ich nehme immer 50g) aber es ist kein Problem. Das Sauerteigvolumen wächst halt noch weiter.
Wenn dein Anstellgut sich am 3. Tag schon so stark angehoben hat, würde ich 50g abnehmen und in einem neuen Glas mit 50g Wasser und 50g Mehl vermischen. Nach 12h ist dein Anstellgut dann fertig und kann in den Kühlschrank oder gefüttert werden.
Wie das mit dem Sauerteig füttern geht, habe ich hier beschrieben: Sauerteig füttern und auffrischen
Die Zeiten sind immer nur Richtwerte und hänge von vielen verschiedenen Faktoren ab. Z.B. Mehl, Wassertemperatur, Umgebungstemperatur etc.
Aber so wie du es beschreibst klingt es eigentlich perfekt. Wahrscheinlich war für die Menge Anstellgut dein Gefäß nur einfach zu klein 😉
Viele Grüße
Torben
Ich habe das Rezept zum Ansetzen des Sauerteigs ausprobiert. Genau nach Anleitung; leider hat sich bei meinem Sauerteig-Ansatz so gut wie nichts gewölbt. Er ruht in einem Einweckglas, wobei ich den Deckel nur zugeklappt, aber nicht fest verschlossen habe. Nach dem 2. Tag war ich von einer Verdopplung weit entfernt und es habe sich auch nur verhältnismäßig wenig Blasen gebildet. Deshalb habe ich noch einmal 50g Mehl (Roggen-Vollkornmehr) und 50 g warmes Wasser zugegeben. Und heute bin ich wieder enttäuscht. Kaum oder nicht gewachsen und wenig Bläschen. Das Glas selbst steht übrigens im Backofen (wegen der Temperatur), allerdings ohne Licht. Der Test beweist mit dem Glas Wass beweist, er ist nicht reif……. Was habe ich falsch gemacht?
Ohne dein Anstellgut zu sehen ist es natürlich schwer zu sagen. Wenn der Ofen aus war, sollte die Temperatur eigentlich ok sein. Eventuell war dein Mehl etwas zu alt? Dann kann es nämlich sein, dass die Mikroorganismen nicht genug Nahrung bekommen.
Wenn dein ASG wirklich fast gar nicht gewachsen ist, würde ich nochmal 50g Mehl und Wasser hinzu geben. Und es nach etwa 24h wie hier beschrieben füttern.
Wenn dein ASG sich zwar nicht verdoppelt hat, aber deutlich gewachsen ist, würde ich es 2-3 mal hintereinander füttern. Dann sollte es genügend Triebkraft entwickeln.
Wenn mehrmaliges Füttern auch nichts hilft, musst du leider nochmal mit frischem Mehl von vorne anfangen. Aber meistens kann man den Sauerteig wie oben beschrieben noch Beine machen 😉
Backe gerne
Das wollte ich die ganze Zeit schon mal ausprobieren. Wir sind gerade dabei ein Backhaus im Garten zu bauen…sobald das fertig ist, ist Brot selber backen natürlich Pflicht ;-).
Hab mir dein Rezept gespeichert und werde es definitiv in Kürze ausprobieren. Merci!!!
Das freut mich. So ein eigenes Backhaus im Garten ist natürlich schon richtig Luxus